Ausgelaugt und urlaubsreif waren wir. Nichts sehnten wir mehr herbei, als ein paar schöne und ruhige Tage mit unseren Kindern.
Doch irgendwie war der Wurm drin. Es wurde nur gestritten und gezankt. Jede noch so kleine Episode wurde zum Aufhänger genommen. Alles war unfair und gemein und wir sowieso die blödesten Eltern der Welt. Es ging nichts mehr. Über alles wurde diskutiert, verhandelt und gestritten. Ich erkannte meine eigenen Kinder nicht mehr wieder. Ich schwöre, ich hätte Aperol schon zum Frühstück trinken können.
Doch dann kam die Wende. Ein Notfall ließ uns alle zusammenrücken. Wir mussten als Eltern nur noch funktionieren. Für Streit und Eifersucht war plötzlich kein Raum. Unsere Kinder packten mit an, halfen und hielten zusammen.
Das ließ mich innehalten in meinem inneren Dialog. Was habe ich falsch gemacht? Warum sind nur meine Kinder so?
Sie sind vielleicht anstrengend und nervend. Streiten viel und sind launisch. Doch wenn es drauf ankommt, sind sie für die Familie da. Diesen Gedanken überwiegen zu lassen, das bedeutet für mich Ermutigung. Auf das Positive schauen. Das was schon da ist. Nicht nachdem gehen, was nicht vorhanden ist.
Es ist nicht immer einfach und ich möchte alles hinschmeissen. Doch aufgeben ist keine Option.