Ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mit dem Thema Ermutigung. Mein Wunsch und Ziel sind es, in Beziehungen mit meinen Mitmenschen achtsamer zu werden. Ich möchte ermutigen und nicht kritisieren. Und ich muss sagen, es gelingt mir immer besser. Doch es gibt Momente, in denen ich scheitere. Gedanken wie: «Oh Mann, jetzt habe ich wieder geschimpft» kommen dann hoch.

Allein das Bemerken des Scheiterns bringt mich weiter. Es ist kein Grund, mich schlecht zu fühlen oder aufzugeben. Es ist ein Grund, weiterzumachen. Ermutigende Begleitung ist lernbar. Und Lernen geschieht nicht von heute auf morgen. Es braucht Zeit, Geduld, Ausdauer und vor allem Mut.
Ich sehe das so: In dem, was wir ausprobieren, üben wir uns. Haben wir schlechte Laune, üben wir uns in schlechter Laune. Wenn wir probieren, fest und freundlich zu sein, üben wir das. Und wenn wir etwas üben, werden wir immer sicherer darin. Wir Menschen haben oft den Anspruch, nach Perfektion zu streben. Doch das ist ein Trugschluss, ein unerreichbares Ziel. Damit setzen wir uns nur unter Druck, werden unzufrieden und fangen an, uns zu hinterfragen. Im schlimmsten Fall geben wir auf.

Also bleiben wir entspannt und leben ganz nach dem Motto: Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitermachen.